7.6 Kartoffelsalat

Vorab:

Jede Familie im Schwäbischen hat ihr eigenes Rezept für Kartoffelsalat. Eines ist allen gemeinsam: Wie beim Reinheitsgebot von Bier gehören in einen schwäbischen Kartoffelsalat nur festkochende Kartoffeln, Zwiebeln, Brühe, Essig, Öl, Pfeffer und Salz, maximal noch ein Löffelchen normalen oder süßen Senf. Sonst nichts! Auf gar keinen Fall Mayonaise oder ähnliche Sauereien. 

Zubereitung:

Die Kartoffeln mit Schale in normalem Wasser kochen bis sie gerade weich sind (ca. 20 min, je nach Dicke). Mit der Messerspitze ab und zu testen. 

Wasser abschütten und die Kartoffeln auf einem Brett abkühlen lassen. Wenn sie kühl genug sind, die Haut abziehen und die Kartoffeln auf die Seite legen.

Die Zwiebel schälen und fein würfeln. In einen kleinen Topf mit ca. 1/2 l Wasser geben. Die gekörnte Brühe (Gemüsebrühe o.ä.) hinzufügen und die Flüssigkeit auf die Hälfte einkochen lassen.

Die Brühe durch ein feines Sieb in eine kleine Schüssel streichen. Nach Gusto ein paar der weichen, zerdrückten Zwiebeln mit in die Schüssel geben. Senf, Essig, das Salz und den Pfeffer hinzufügen und kräftig umrühren.

In eine große Schüssel zwei Esslöffel der Brühe geben und dann die Kartoffeln in feinen Scheiben direkt in die Schüssel schneiden. Nach ca. 2-3 Kartoffeln alles wieder mit einem oder zwei Esslöffel Brühe übergießen usw..

Wenn alle Kartoffeln geschnitten sind und die Brühe verbraucht ist, den Salat eine Viertelstunde ziehen lassen und dann vorsichtig mischen.

Anrichten:

Bis zum Servieren ab und zu wieder vermengen und erst kurz vor dem Auftischen das Öl hinzufügen und unterheben.

Der Schwabe bevorzugt Kartoffelsalat zu vielen Gerichten. Er scheut sich auch nicht, ihn gerne mit der Bratensoße zu übergiessen und mit den Spätzle zu genießen.

Der Klassiker in meiner Studentenzeit in Schwäbisch Gmünd, in einer Kneipe die wir nur „dr Karle“ nannten, waren Spätzle mit Kartoffelsalat in Bratensoße (die war natürlich „aus em Päckle“) und eine Halbe für 2 Mark. Lecker!

Haben: